PM: Die Landeskonferenz der Studierendenschaft (LKS) M-V fordert eine sofortige finanzielle Unterstützung der Studierendenwerke

Auf einer außerplanmäßigen Sitzung am Montag, den 19. September 2022, stimmte der Aufsichtsrat des Studierendenwerks Rostock-Wismar einer Erhöhung des Semesterbeitrages[1] von 75 Euro auf 93 Euro zu. Mit 18 Euro pro Studierende*m ist das die stärkste Erhöhung, die es jemals gab. Ursprünglich war eine Anhebung von 5 Euro vorgesehen, die erst im Sommersemester 2024 erfolgen sollte.

Auch der Aufsichtsrat des Studierendenwerks für Greifswald, Stralsund und Neubrandenburg war bereits im August gezwungen, eine außerplanmäßige Beitragserhöhung von 8 Euro für Studierende zu beschließen. Somit steigt der Semesterbeitrag von 75 Euro auf 83 Euro.

Durch die Kostenexplosion, insbesondere im Bereich Energie, mussten die Studierendenwerke in M-V nun handeln, um die Erfüllung ihrer Aufgaben sicherstellen zu können. Doch das ist nicht die einzige Kostensteigerung, vor der Studierende aktuell stehen. Auch die Essenspreise in den Mensen Rostock-Wismar müssen um durchschnittlich 71 Cent pro Portion angehoben werden. Zudem folgt eine erhebliche Mieterhöhung von 25 Euro pro Wohnheimplatz ab dem 1. Januar 2023. Das Studierendenwerk Greifswald hat die Preise bereits im Mai um bis zu 20 Cent pro Mahlzeit angehoben, doch weitere Steigerungen sind auch dort zu erwarten. Eine Mieterhöhung in ähnlicher Höhe, wie sie Rostock-Wismar plant, ist bereits im Gespräch.

Die Landeskonferenz der Studierendenschaften Mecklenburg-Vorpommerns (LKS) fordert deswegen sofortige finanzielle Unterstützung der Studierendenwerke! Nur eine Erhöhung der Landeszuschüsse kann das Defizit jetzt noch korrigieren und die dringend benötigte Entlastung schaffen.

„Nach zwei Jahren Pandemie und den andauernden Krisen sind die Zeiten unsicherer denn je. Jede vernünftige Landesregierung würde sofort handeln, wenn Studierende sich nicht mal mehr Essen und Wohnen leisten können. Ein Festhalten an der aktuellen Finanzierung ist keine Option“, so Janne Döscher, LKS-Sprecher für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit.

Die Studierendenwerke stellen ein wichtiges Fundament für viele Studierende dar: sie stellen bezahlbaren Wohnraum, ermöglichen ein bedarfsgerechtes und preiswertes Essensangebot und bieten verschiedene soziale und psychologische Beratungsmöglichkeiten an. Die Preissteigerungen oder gar Einschränkung der Angebote wären für viele Studierende fatal.

„Bei einem großen Teil der Studierenden in M-V kommt es auf jeden Euro an. Wir bewegen uns aktuell auf einen Kipppunkt zu, an dem entschieden wird, ob Studieren zu einem Privileg wird, dass sich immer weniger Menschen leisten können“, so Kristin Wieblitz, LKS-Sprecherin für bundesweite Vernetzung. Das Studierendenwerk Rostock-Wismar wird aktuell zu 54 Prozent durch eigene Erträge, zu 20 Prozent durch Landeszuschüsse und zu 26 Prozent aus den Semesterbeiträgen finanziert. In Greifswald, Stralsund und Neubrandenburg sind die Zahlen ähnlich. Sollte sich an der aktuellen Finanzierung und den krisenbedingten Preissteigerungen nichts ändern, drohen weitere Preiserhöhungen für Studierende oder sogar Einrichtungsschließungen. „Davon wären auch hochschulfremde Personen betroffen, die aktuell noch von der preisgünstigen Verpflegung profitieren können“, so Martin Deckelmann, LKS-Sprecher für Inneres.


[1] Der Semesterbeitrag ist eine Abgabe, die von Studierenden an ihre Hochschulen bei Immatrikulation oder Rückmeldung gezahlt wird und für Leistungen außerhalb des Lehrbetriebs verwendet wird (z.B. finanzielle Mittel für den Allgemeinen Studierendenausschuss und Fachschaften, in Rostock das Semesterticket). Ein fester Bestandteil des Semesterbeitrags ist eine Abgabe an das Studierendenwerk.